Das erste zweite Mal…

basta-Konzert im Stratmanns in Essen – fast so etwas wie Routine, sollte man meinen. Wie oft ist basta hier schon vor ausverkauftem Haus aufgetreten? 20 mal, 30 mal…? Aber gestern, da war es für zumindest zwei Menschen besonders. Mirko erzählte strahlend, dass es hier im Stratmanns sein “erstes zweites Mal” mit basta sei. Und ein ganz schönes Gefühl, mit der Band zum zweiten Mal an denselben Spielort zu kommen. Man kennt sich schon aus, weiß, wo man hin muss und ist vielleicht ein klitzekleines bißchen weniger aufgeregt. Ich fand das sympathisch und erzählte im Gegenzug, dass es für mich fast auf den Tag genau 18 Jahre her sei, dass ich basta zum ersten Mal gesehen habe – hier im Stratmanns! Klar, die Besetzung war am 31.10.2001 noch eine andere, aber es macht immer noch so viel Spaß, sie auf der Bühne zu erleben! 🙂

 

Dass dieses Konzert auch eine gewisse Heiterkeit in sich tragen würde, konnte man schon zu Beginn merken. René zelebrierte geradezu seinen Song “Zu spät” und kokettierte ausgiebig mit seiner angeblichen Schwäche…

 

Werner löste mit seinen Erklärungsversuchen, warum es nichts bringt, auf der Waage den Bauch einzuziehen, Lachsalven im Publikum aus. Aber auch seine Bandkollegen im Hintergrund schienen sich durchaus gut zu amüsieren…

 

Bei “Mi casa su casa” zupfte Werner gar übermütig im Vorbeigehen ein paar Töne auf Renés Ukulele. Diese kleinen Einlagen belohnte das Publikum mit viel Applaus!

 

Als William begann, den Song “Das Leben ist kein Wandtatoo” zu singen, bemerkte er zunächst gar nicht, was sich in seinem Rücken abspielte. Mirko hatte Probleme mit seinem Mikrofon und René, der das sah und selbst noch nicht singen musste, gab ihm kurzerhand seines und verschwand hinter dem Vorhang. Dass René nicht an der geplanten Stelle einsetzte, irritierte William, der sich umdrehte und erst jetzt feststellte, dass da jemand fehlte… Werner versuchte ihm die Mikrofon-Panne pantomimisch darzustellen, bald mussten alle lachen und zur Krönung guckte auch noch René wie im Kasperletheater durch den Vorhang! 🙂

An Singen war da nicht mehr zu denken! Das Publikum brüllte bereits vor Lachen, als nun auch noch Mirko verschwand und René dafür wieder auftauchte. An eine Fortsetzung des Songs war erst zu denken, als auch Mirko mit Mikrofon in der Hand wieder zurück auf der Bühne war!

Als alle sich beruhigt hatten, startete William tapfer in die zweite Strophe, unterbrach sich aber schon bald nach einem Texthänger und meinte lachend: “Was mich am meisten nervt, ich kann niemandem die Schuld geben außer mir!” Im Publikum wollte sicher niemand von “Schuld” sprechen, der Song hatte unfreiwillig einen hohen Slapstick-Faktor erreicht und wurde unter donnerndem Applaus beendet! 🙂

 

Unter diesem Eindruck war es nicht verwunderlich, dass die immer kuriose und jedesmal verschiedene Anmoderation des Songs “Mein Auto” besonders seltsam geraten ist. Arndt, Mirko und William diskutierten über Bügelfalten in Hosen und bei welcher Temperatur man diese am besten wie herstellte… Nachdem bereits das Licht ausgegangen war, meinte William plötzlich: “Übrigens ist Wasser auch kalt.” Licht an. Schweigen. Der Ton wurde erneut angegeben, das Licht ging wieder aus. In die Dunkelheit fragte Mirko das, was jeder im Publikum dachte: “Was hat das denn mit bügeln zu tun??” Licht an. William: “Erklär ich dir nach der Show!” Licht aus, der Lied begann…

 

Tja, ich hoffe, zumindest Mirko ist schon schlauer geworden, mich hat William etwas ratlos zurückgelassen, muss ich gestehen… 🙂

Es war ein schönes und typisch unperfekt spontanes Konzert, genau die Art von Show, für die ich basta nach all dieser langen Zeit immer noch liebe!

 

Maja